Zurück nach Nirgendwo: bosnische Roma-Flüchtlinge in Berlin
In: Reihe Dokumente, Texte, Materialien 40
18 Ergebnisse
Sortierung:
In: Reihe Dokumente, Texte, Materialien 40
In: Zeitschrift für Geschichtswissenschaft: ZfG, Band 54, Heft 9, S. 786-798
ISSN: 0044-2828
In Folge des im November 1956 fehlgeschlagene Aufstands in Ungarn und der danach einsetzenden Repressionen "flohen bis Febraur 1957 219000 ungarische Staatsbürger nach Österreich und 16000 nach Jugoslawien. Österreich hatte allen Flüchtlingen die Erstaufnahme gewährt und bemühte sich um ihre schnelle Weitervermittlung in Drittstaaten - Die Schweiz hatte auf die ungarische Fluchtbewegung in einer Weise reagiert, die für ihre vorherige Asyl- und Flüchtlingspraxis ungewöhnlich und erstaunlich war." Zwischen dem 6. und 25. November 1956 wurden die ersten 4000 Flüchlinge ohne Durchführung eines individuellen Asylverfahrens als politische Flüchtlinge anerkannt und erhielten ein Dauerasyl. Weitere 6000 Flüchtlinge erhielten einen "vorübergehenden Aufenthalt", bis ihre Weiterreise in ein Drittland geklärt wurde. Insgesamt verblieben 7000 Ungarn endgültig in der Schweiz, "ihre Integration darf insgesamt als gelungen bezeichnet werden." Für die Aufnahmebereitschaft, die sowohl von der Bevölkerung als auch von der Regierung getragen wurde, ist eine Reihe von Erklärungsmustern verantwortlich. In der Wahrnehmung der Schweizer "kämpften die Ungarn für all das, was den Schweizern höchstes Gut war: Unabhängigkeit, Neutralität und Freiheit. Sie konnten sich mit den Idealen der Revolution gut identifizieren und sich spontan und großzügig für die Aufnahme der Flüchtlinge begeistern." Eine besondere Rolle bei der Aufrechterhaltung der Sympathie für die Ungarn über einen relativ langen Zeitraum spielte die schweizerische Medien- und Rundfunkberichterstattung. Nicht zuletzt war die in der Schweiz herrschende Hochbeschäftigung förderlich, die eine schnelle Eingliederung in den Arbeitsprozess begünstigte. "Die ungarische Revolution und die geflohenen Freiheitskämpfer hatten für die Schweizer eine besondere symbolische Funktion: Sie boten eine Projektionsfläche für Bedrohungsgefühle, sie bestärkten das Neutralitäts- und Solidaritätsprinzip, das wiederum zu einem identitätsstiftenden Wesensmerkmal schweizerischer Eigenart idealisiert wurde, und sie dienten als Legitimation für die Verstärkung der Landesverteidigung und Aufrüstung." (HS2)
In: Osteuropa, Band 54, Heft 1, S. 28-42
ISSN: 0030-6428
World Affairs Online
In: Migration und Integration in Berlin: wissenschaftliche Analysen und politische Perspektiven, S. 145-161
"Brigitte Mihok zeigt in ihrem Beitrag, dass die aufenthalts- und sozialrechtlichen Bestimmungen in Berlin seit der Unterzeichnung des Dayton-Vertrages auf Unsicherheit und Schutzlosigkeit ausgerichtet waren. Während Bürgerkriegsflüchtlinge in Bundesländern wie Baden-Württemberg und Bayern vielfach eine Aufenthaltsbefugnis und eine Arbeitserlaubnis erhielten, waren sie in Berlin nur 'geduldet' und stets von Abschiebung bedroht. Restriktive Bestimmungen wie die Unterbringung in Wohnheimen, das Arbeits- und Ausbildungsverbot und die Einschränkung der Bewegungsfreiheit sollten eine Integration der Flüchtlinge verhindern und ihnen eine baldige Rückkehr nahe legen. Organisatorische Defizite, eine unzureichende Förderung von Rückkehrprojekten und die Ausrichtung der Politik auf eine möglichst schnelle Rückführung verhinderten einen differenzierten Umgang mit den Flüchtlingen, der ihre ethnische und geographische Herkunft berücksichtigt hätte. Mihok unterstreicht, dass die in Berlin verbliebenen Flüchtlinge 'dringend eine Klärung ihres Aufenthaltsrechts und somit Orientierungspunkte für ihre Lebensplanung brauchen'. Während diejenigen, die in ihre Heimatorte zurückkehren wollen, stärker unterstützt werden müssen, gilt es den Menschen, die nicht zurückkehren können, endlich zukunftsfähige Perspektiven zu eröffnen." (Autorenreferat)
In: Migration und Integration in Berlin, S. 145-161
In: Osteuropa, Band 49, Heft 6, S. 650
ISSN: 0030-6428
In: Ethnos-Nation: eine europäische Zeitschrift, Band 6, Heft 1-2, S. 115-129
ISSN: 0943-7738
Im postkommunistischen Ungarn ist eine umfassende gesetzliche Grundlage zur Sicherung von Minderheitenrechten geschaffen worden. Dennoch erfährt die größte ethnische Minderheit in Ungarn, die der Roma, eine sich verstärkende Marginalisierung ihrer soziökonomischen Lage, was besonders im Hinblick auf die Chancengleichheit im Beschäftigungssektor und im Bildungswesen gilt. Die Folgen werden von der Autorin als eine zunehmende Segregation im Arbeits- und Bildungsbereich beschrieben. Sie sieht hierin ein Hindernis für den Fortgang des allgemeinen Demokratisierungsprozesses in Ungarn.
In: Patterns of prejudice: a publication of the Institute for Jewish Policy Research and the American Jewish Committee, Band 27, Heft 2, S. 81-93
ISSN: 1461-7331
In: Südost-Europa: journal of politics and society, Band 39, Heft 11-12, S. 666-672
ISSN: 0722-480X
World Affairs Online
In: Südost-Europa: journal of politics and society, Band 39, Heft 3-4, S. 204-221
ISSN: 0722-480X
Im ersten Teil des Artikels werden demographische Daten Rumäniens anhand der Volkszählung von 1956, 1966 und 1977 analysiert. Da es seit 1977 in Rumänien keine Volkszählungen gab, kann die Zahl der ethnischen Gruppen nur in Schätzungen angegeben werden. Zu den größten ethnischen Minderheiten zählen die magyarische Gruppe, Roma, die deutsche Bevölkerungsgruppe und die judische Gruppe. Zwischen 1945-1952 konnte in Rumänien eine großzügige Nationalitätenpolitik festgestellt werden. Die ethnische Zusammensetzung der Parteispitze wurde gewährleistet. Ende der 50er Jahre wurde diese "internationalistische" Nationalitätenpolitik durch den national-rumänischen Kurs ersetzt. Die Abweichung von dem moskautreuen Kurs äußerte sich in der Überbewertung nationaler Interessen. Die Rumänisierungskampagnen des totalitären Regimes unter Ceausescu haben die nationalen Minderheiten in den Hintergrund gedrängt. (BIOst-led.)
World Affairs Online
In: Südost-Europa: journal of politics and society, Band 39, S. 666-672
ISSN: 0722-480X
Policies for dealing with the influx of Rumanian refugees into Hungary, 1985-90.
In: Südost-Europa: journal of politics and society, Band 39, Heft 3/4, S. 204-221
ISSN: 0722-480X
Contains data on some twenty ethnic groups; includes discussion of legal status.
In: Reihe Dokumente, Texte, Materialien 56
Vom 15. März bis 9. Juli 1944 sind 437 000 ungarische Juden nach Auschwitz verschleppt worden. Unmittelbar nach ihrer Ankunft wurde der Großteil der Deportierten in den Gaskammern ermordet, etwa 100 000 mussten als KZ Häftlinge für die deutsche Rüstungsindustrie arbeiten. Die Deportation der ungarischen Juden ist zwar erst durch die deutsche Besetzung Ungarns ermöglicht worden, doch ohne die aktive Beteiligung der ungarischen wirtschaftlichen, politischen und administrativen Führung wäre sie kaum durchführbar gewesen. Der vorliegende Sammelband geht den verschiedenen Aspekten des Holocaust in Ungarn sowie den Mythen und Realitäten der Rettungsaktionen nach. Neben der aktuellen Diskussion der Verantwortung werden auch die psychischen Spätfolgen des Holocaust und die Identitätsstrategien der jüdischen Gruppen seit 1990 beleuchtet
In: Bibliothek der Erinnerung Bd. 21